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Einfach Bergisch 02-2014

einfach BERGISCH 53 soweit. Die Lage war günstig: Das Kloster lag nicht nur an verschiedenen Pilgerwegen, un- ter anderem am rheinischen Abschnitt des Jakobswegs, sondern auch an der Hanse- und Heerstraße, dem Heerweg Köln-Dortmund. Ab 1485 wurde die noch heute bestehende Kir- che St. Maria Magdalena errichtet, im damals üblichen spätgotischen Stil. Die Klosterbrüder übernahmen die Seelsorge und Schulbildung in Beyenburg und den umliegenden Ortschaften. Napoleon brachte die Kreuzherren um ihre Güter Das ging über mehrere Jahrhunderte gut – bis zur Säkularisation unter Napoleon 1804. Die Güter der Kreuzherren wurden verstaat- licht, die Bibliothek mit all ihren kostbaren Schätzen verbrannt. Auch ein Großteil der ehemaligen Klostergebäude wurde abgeris- sen. Was heute noch steht, ist nur ein Bruch- teil dessen, was einst die Größe des Klosters Steinhaus ausmachte. Remise, Wirtschafts- gebäude, zwei komplette Gebäudeflügel und der Kreuzgang – alles ist verschwunden. Die Klosterkirche wurde daraufhin die Pfarrkir- che für die katholische Gemeinde in Beyen- burg. Heute lässt der stimmungsvolle, kleine Klosterhof kaum noch erahnen, wie wechsel- voll die Geschichte von Kirche und Kloster war – idyllisch gelegen oberhalb der Wup- perschleife. Heute leben dort sogar wieder Kreuzherren. 1964 erhielten sie Kloster und Ländereien zurück. In dieser Zeit kam auch Pater Gerard Vos nach Beyenburg. Er war als Pfarrverweser von St. Suitbertus in Elberfeld nach Beyenburg versetzt worden, ein Amt, das eigentlich nur vorübergehenden Aufent- halt bedeutet. Die Zwischenstation wurde zum Lebensinhalt Doch Pater Vos ist geblieben. Als Pfarrer und als Angehöriger des „Ordo sanctae crucis“ (Orden vom Heiligen Kreuz). In dieser Funk- tion war er wie geschaffen für das Kloster in Beyenburg, die Klostertradition lebte nach knapp 160 Jahren unter seiner Führung wie- der auf. „Kardinal Frings hat die Kreuzher- ren bereits in den 1950er-Jahren wieder nach Deutschland eingeladen“, erinnert sich der heute 88-Jährige. „Das erste Kloster, das die Kreuzherren zurückbekamen, war Ehrenstein im Westerwald.“ Vos war nie ein Mann, der sich hinter den Klostermauern verschanzt hat. Er nahm aktiv am Gemeindeleben teil, knüpfte auch Kontakte zu den Nachbarorten: „Ich bin zum Beispiel über viele Jahre in der Prozession der Gemeinde St. Josef in Radevormwald-Vo- gelsmühle mitgegangen.“ Bereits zu Beginn seines Wirkens 1964 hatten die Gemeinde- glieder viele Wünsche an den „Neuen“ im Kloster. Vos war auch Vorsitzender im Kir- chenvorstand. Mit einem engagierten Team hinter sich brachte die Gemeinde Kloster und Kirche wieder auf die Beine. „Als ich ankam war vieles verfallen“, erzählt er. „Die Beyen- Gemäß der ordenseigenen Überlieferung wurde der Ordo sanctae crucis 1211 durch den Kanoniker Theodorus von Celles mit vier Gefährten in Huy an der Maas gegrün- det. Die Ordensdevise lautet: „In Cruce Salus“ („Im Kreuz ist Heil“). Kreuzherren Bruder Dirk und Pater Gerard Vos leben heute nur noch zu zweit im Kloster. Die Klosterkirche mit ihrem Vierungsturm thront über der Wupper und dem Stausee. einfach historisch

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