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Einfach Bergisch 02-2014

36 einfach BERGISCH einfach stilvoll schaffen. „Da ich sehr gerne mit meinen Hän- den arbeite, habe ich mich spontan entschlos- sen, an einem Schmiedekurs teilzunehmen“, erzählt die ehemalige Einzelhändlerin, nimmt das glühende Stück Eisen aus dem Feuer und formt es mit gezielten Schlägen zurecht. „Jetzt weiß ich, warum echte Handarbeit ihren Preis haben muss. Das ist schon richtig knifflig und sehr anstrengend.“ Unterdessen sitzt Uwe Hoffmann an der Schleifmaschine, um der Klinge des Wupper- tal-Messers den letzten Schliff zu verleihen. Dies geschieht mit einer selbst angerührten Polierpaste, deren Zusammensetzung ein kleines Geheimnis ist. Mit sicherer Hand führt er den blanken Stahl an die rotierende Polierscheibe aus Walrossleder. Erst nach vielen tausend Umdrehungen ist ein Ende in Sicht. „Wenn das Finish perfekt ist, bin ich mit meiner Arbeit zufrieden“, meint der Schmied kritisch. Jetzt wird das Griffstück montiert. Dieses wird aus dem Holz, welches entweder von einem Fachwerkhaus aus der Region oder aus dem heimischen Wald stammt, gearbeitet. Nach dem Zusammenfügen von Klinge und Schaft entsteht schließlich ein echtes Wup- pertaler Produkt, das über die Internetseite www.talwaren.de vertrieben wird (mehr dazu auf Seite 56). Markus Joisten hat sich vor einigen Jahren mit dem Feuervirus infiziert, als ihm seine Frau einen Schmiedekurs zum Geburtstag schenkte. Seither ist der 38-Jährige begeis- terter Messerschmied. Angefangen hat alles mit der Messerklinge für die eigene Hoch- zeitstorte. Es folgte ein Küchenmesser für die Stiefmutter. Dann kamen ein Wander- messer für den Vater und ein Anglermesser für einen Freund hinzu. „Jetzt bin ich aber mal dran“, sagt der Arzt, der schon über 150 Stunden in der Hahnenfurther Schmiede, die über den Kalksteinbruch in Dornap er- reichbar ist, verbracht hat. Wenn er schmie- den, feilen oder polieren darf, fühlt er sich wohl. „Das ist Entspannung pur für mich. Ein- fach mal die Seele baumeln lassen.“ Während er weiter an Messer Nummer sieben feilt und poliert, freut sich Anne Bitter auf ihre nächs- te handwerkliche Herausforderung. Dann möchte sie einen Betonkurs absolvieren. Aber das ist eine ganz andere Geschichte... Holger Bernert Anne Bitter wollte selbst Hand anlegen und schmiedete ihre Rankhilfen in Eigenregie. Hans-Werner Hoffmann (Mitte) erklärt den Kursteilnehmern, wie sie mit dem Material umgehen müssen.

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