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Einfach Bergisch 02-2014

einfach BERGISCH 41 einfach schön S eit 1901 gibt das Rattern der Schwebebahn den Wuppertalern den Takt vor. Entlang der Wup- per hatten sich bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der damaligen Königstraße re- nommierte Elberfelder Unternehmen angesiedelt. Unter der Hausnummer 141 der heutigen Friedrich-Ebert- Straße übernahm schon 1890 die Firma Ferdinand Esser & Co. die Produktionsräume, Kontore und Stallungen der Stückfär- berei Weegmann und nutzte sie für die Produktion und den Export von Stahl-, Eisen- und Kurzwaren. „Von hier aus wur- den unter anderem Plantagen in Südamerika mit Macheten beliefert“, erzählt Peter Scholz. Seine Vorfahren kamen ins Spiel, als die Familie Esser An- fang der 1920er Jahre aufgrund der durch den Ersten Weltkrieg verursachten wirtschaftlichen Veränderungen die Gebäude aufgeben musste. Josef Bruno Scholz, der Großvater des jetzi- gen Inhabers, zog mit seiner Etiketten- und Siegelfabrik in die Produktionsräume ein. „Damals war Wuppertal der fünftgröß- te Industriestandort im deutschen Reich, eine absolute Wirt- schaftsmacht“, sagt sein Enkel. Etiketten jeder Art und Briefum- schläge wurden fortan in dem Gebäudekomplex an der Wupper gedruckt. „Wenn sie gummiert wurden, hat es immer tierisch nach Knochenmehl gestunken“, erinnert sich der 66-Jährige. Mit den Fabrikgebäuden übernahm die Familie Scholz auch die prächtige Jugendstilvilla. Sie war zwischen 1890 und 1895 für den Schwiegersohn der Familie Esser erbaut worden. Sein Großvater habe das Haus bis Mitte der 1950er Jahre bewohnt, erzählt Peter Scholz. Erinnern kann sich der 1944 geborene Nachkomme des Firmengründers kaum noch an diese Zeit: „Ich war ab und zu mal mit meinem Vater da.“ 1962, als der Großvater mit 97 Jahren starb, habe es zwi- schen seinen beiden Kindern das „übliche Hauen und Stechen“ um das Erbe gegeben, erzählt er mit einem Schmunzeln. Sein Vater Rudolf B. Scholz erhielt schließlich bei der Zwangsver- steigerung den Zuschlag für das Unternehmen, an dem er be- teiligt war. 1980 verkauft er die Druckerei an einen Solinger Betrieb, „der scharf auf die Kundenkartei war“ und die Pro- duktion schließlich nach Haan verlegte. Rudolf B. Scholz kon- zentrierte sich fortan ausschließlich auf die Vermietung und Verpachtung des ehemaligen Industriekomplexes. Sein Sohn Peter, der Wirtschaftswissenschaft studiert und unter ande- rem eine Niederlassung für die deutsche Tochter des hollän- dischen Zeitarbeitsunternehmens Randstad aufgebaut hatte, stieg ins Geschäft ein, als es dem Vater gesundheitlich schlech- ter ging. Und als einziges Kind erbte er nach dessen Tod das Unternehmen. Ein solch großes Objekt könne man nicht an einen Verwal- ter übergeben, sagt der 66-Jährige – und feixt: „Ein Studium in Wirtschaftswissenschaften ist nicht die schlechteste Basis für die Führung eines Unternehmens.“ Als Last habe er das nie empfunden, eher als Verpflichtung. Die acht Gebäude auf dem 6500 Quadratmeter großen Grundstück sind zum Teil durch Wohnungen, zum Teil gewerblich genutzt. Textildruckerei, Filmproduktion, Gas- und Wasserinstallationsbetrieb, Künstler- ateliers, Galerie, Polsterei, Karateschule: Der Branchenmix ist bunt. Prunkstück ist und bleibt die Jugendstilvilla. 2010 hat das denkmalgeschützte Gebäude einen neuen Innenanstrich be- Peter Scholz fühlt sich dem Vierwändewerk sehr verbunden. Nicht nur, weil sein Großvater früher mit seiner Etiketten- und Siegelfabrik hier untergebracht war. Anzeige Machen Sie öfter das,was glücklich macht: Feuer hase.de Sichern Sie sich bis 30.11.2014 Ihren Traumofen zum Sonderpreis.Jahre1994 - 2014 42651 Solingen Konrad-Adenauer-Str. 26 Tel. (0212) 46162 www.ihr-kaminofen.de

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