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Einfach Bergisch 02-2014

76 einfach BERGISCH Claudia Sagner führt regelmäßig Besuchergruppen über die Straußenfarm. Dabei gibt es ausgewachsene Hähne und Hennen (oben) sowie niedliche Straußenküken (unten) zu sehen. nerhalb seines Territoriums mehrere Nestmul- den, die er in den Sand scharrt. Sobald er nach langer Balz ein Weibchen gefunden hat, wählt dieses nach der Paarung eine Nestmulde aus und beginnt mit der Eiablage. Die Haupthen- ne legt etwa acht bis zwölf Eier im Abstand von zwei Tagen, die eine Länge von bis zu 16 Zentimeter und ein Gewicht von 1,2 bis 1,8 Kilogramm erreichen können und da- mit die größten Eier im ganzen Vogelreich sind. Die Schale ist fast zwei Millimeter dick. Manchmal lässt Claudia Sagner wäh- rend einer Führung Kinder ausprobie- ren, wie stabil sie ist, und sie dürfen sich vorsichtig auf ein Ei stellen. „Die Strau- ße, die sie ausbrüten, wiegen ja um die 100 Kilogramm, da muss so ein Ei ein Kind schon aushalten können“, sagt sie. Aber auch die Nebenhennen sind flei- ßig und legen noch drei bis vier Eier mit ins Nest. Erst wenn alle Eier ge- legt sind, beginnt das Straußenpaar mit der Brut. Das ist eine faire Sache, denn die Henne mit ihrem grau- en Federkleid brütet bei Tag, der Hahn mit seinen schwarzen Fe- dern bei Nacht: die perfekte Tar- nung. Claudia Sagner erklärt, dass die Eier in Emminghausen in ei- nem Brutschrank bei 36,5 Grad ausgebrütet werden. Nach durchschnittlich 42 Tagen sprengen die Küken die Schale mit Muskelkraft eigen- ständig auf und schlüpfen. Anfänglich tragen sie nur ein flauschiges braun-geflecktes Daunen-Tarn-Kleid. In einem Stall auf der Farm laufen niedliche Kü- ken herum, die etwa so groß wie Hühner sind. Über- all liegen Kuscheltiere und Metallgegenstände wie ein Schlüsselbund herum. „Das brauchen die Kleinen zum Spielen“, sagt Claudia Sagner lachend und hält einem neugierigen Bewohner ihren Schlüssel hin. Wenn die Küken drei Monate alt werden, bekommen sie ihr so- genanntes Jugendkleid, das langsam dunklere Flecken und Federn aufweist. Mit sechs Monaten sind die ersten Nestflüchter so groß wie ihre Eltern, aber erst nach drei bis vier Jahren voll ausgewachsen. Das Züchten der Tiere – vornehmlich sind es Blau- halsstrauße aus Südafrika und Schwarzhalsstrauße – ist für Klaus Stöcker ein Hobby. „Wenn ich gestresst aus meinem Betrieb komme und mich um die Vögel kümmern kann, entspannt mich das sehr. So eine Straußenfarm muss man langsam aufbauen, weil wir in Deutschland erst einmal viel Erfahrung mit den Tieren sammeln müssen“, erklärt er. „In der Bundes- republik machen zehn Farmen auf und elf schließen anschließend wieder, scherzt man in Fachkreisen. Mein Ziel ist es, auf unserer Farm Platz für 350 Tiere zu schaffen.“ Demnächst reist er nach Kanada. Von dort bekommt er ein Bullenkalb und vier Kuhkälber und beherbergt in Emminghausen damit demnächst auch Bisons. Vera Dohmgoergen Informationen Straußenprodukte Im Hofladen gibt es rückfettende Seifen, ausgefallenen Schmuck, Staubwedel aus Straußenfedern, Lederwaren, Lampen aus Eierschalen und Straußenfleisch. Öffnungszeiten: mo, mi & fr 9-18, di & do 9-14, sa 11-16, so 11.15-15 Uhr Kontakt: Emminghausen 80, Wermelskirchen Telefon 0151 / 16 62 84 19 www.straussenfarm-emminghausen.de Fotos:SimoneBahrmann

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